Die beste Zentralschweizer Fachfrau Gesundheit

    Die Zentralschweizer Berufsmeisterschaft für Fachpersonen Gesundheit hat kürzlich an der Zebi stattgefunden. 15 FaGe haben ihr Können unter Beweis gestellt und damit den Messebesuchenden einen praxisnahen Einblick in die Pflege und Betreuung im Alterszentrum, Spital sowie der Spitex ermöglicht. Die Meisterschaft gewonnen hat Michelle Wermelinger vom Luzerner Kantonsspital.

    (Bild: zVg) Michelle Wermelinger, Luzerner Kantonsspital, hat die Zentralschweizer Berufsmeisterschaft FaGe 2019 gewonnen und erhält Glückwünsche von Regierungsrat Michael Stähli.

    Die Ausbildung zur Fachfrau und zum Fachmann Gesundheit (FaGe) mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis kann im Alters- und Pflegezentrum, im Spital sowie bei der Spitex absolviert werden. 15 junge Berufsleute mit Jahrgang 1999 und jünger haben sich der Herausforderung gestellt und ihr Können an der Zentralschweizer Berufsmeisterschaft FaGe 2019 unter Beweis gestellt. Die von XUND organisierte Berufsmeisterschaft hat an der publikumswirksamen Zentralschweizer Bildungsmesse «Zebi» stattgefunden. Michelle Wermelinger aus Hergiswil bei Willisau hat bei der Ausführung der Aufgaben die besten Bewertungen seitens der Expertinnen erhalten und konnte die Zentralschweizer Berufsmeisterschaft FaGe so für sich entscheiden. «Im Betrieb konnte ich mich optimal vorbereiten und XUND hat laufend über den Ablauf an der Zebi informiert. Die Anspannung vor der Berufsmeisterschaft war gross. Während der Meisterschaft konnte ich mich sehr gut fokussieren und ich freue mich riesig über den ersten Platz», sagt Michelle Wermelinger. Den zweiten Rang haben punktgleich drei FaGe erreicht, was es bisher noch nie gab: Seraina Britschgi (Kantonsspital Obwalden), Chiara Lötscher (Luzerner Kantonsspital) und Kilian Schmid (Hirslanden Klinik St. Anna).

    Während zweieinhalb Stunden im Einsatz
    Alle teilnehmenden FaGe haben während zweieinhalb Stunden Wettbewerbszeit ihr ganzes Können unter Beweis gestellt. Pro Branche – Alters- und Pflegezentrum, Spital und Spitex – mussten die Teilnehmenden direkt mit den (Simulations-)Patienten, Bewohnern und Klienten je eine Pflegesituation umsetzen. Im Spital war die Situation, dass Simulationspatientin «Frau Kuster (63)» zu Hause gestolpert und gestürzt ist. Im Notfall stellte man fest, dass sie sich beim Sturz den Fussknöchel gebrochen hat. Nach der Operation steht der erste Verbandswechsel an. Im Alters- und Pflegezentrum stolperte «Herr Egli (84)» und stürzte auf die rechte Schulter. Nachdem die Schulter operiert wurde, muss Herr Egli das Schultergelenk ruhigstellen. Der Bewohner ist in vielen Aktivitäten des täglichen Lebens eingeschränkt. Bei der Spitex hat der Hausarzt bei «Frau Blum (56)» vor kurzem Diabetes diagnostiziert. Sie muss sich regelmässig den Blutzucker messen und Insulin verabreichen. Dies ist neu und ungewohnt. Expertinnen beurteilten die Tätigkeiten nach den vorgegebenen Kriterien zur Haltung, den Fähigkeiten, den Kenntnissen sowie bezüglich der Hygiene und Kommunikation.

    Erfahrung und Engagement für den Beruf FaGe
    Die Teilnehmenden haben Berufserfahrungen gesammelt und wer sich im dritten Ausbildungsjahr befindet, konnte sich zugleich auf die Lehrabschlussprüfung vorbereiten. «Mit der Teilnahme an der Berufsmeisterschaft engagieren sich die Fachpersonen Gesundheit für die Stärkung ihres Berufs und sammeln wertvolle Berufserfahrung unter Wettbewerbsbedingungen. Ein grosser Dank gilt den teilnehmenden FaGe und allen, die an der Berufsmeisterschaft mitgewirkt haben. Die Qualität unserer Kandidatinnen und des Kandidaten ist hoch, wie auch das Resultat mit einem ersten Rang und drei zweiten Rängen zeigt. Es sind am Schluss Finessen, die entscheidend waren», sagt Tobias Lengen, Geschäftsführer XUND OdA Gesundheit Zentralschweiz.

    Bewertungskriterien der Expertinnen
    In die Bewertung fliessen verschiedene Kriterien ein. Neben der korrekten Ausführung von pflegerischen und medizinaltechnischen Aufgaben sowie der Einhaltung der Hygiene spielen auch die Kommunikation und Empathie für die (Simulations-)Patienten, Bewohner und Klienten eine wichtige Rolle. Nicht zu vernachlässigen ist die Arbeitssicherheit. 90 Prozent der Beurteilung entfallen auf messbare Kriterien und rund 10 Prozent auf die subjektive Wahrnehmung.

    pd


    Aus der Zentralschweiz können zwei FaGe an den SwissSkills im September 2020 in Bern antreten, um den Schweizermeistertitel zu gewinnen. Wer an den SwissSkills die Zentralschweiz vertritt, entscheidet der Berufsbildungsverband XUND OdA aufgrund von Gesprächen mit den punktegleichen Zweitplatzierten. Die Schweizermeisterin oder der Schweizermeister reist zu den WordSkills nach Shanghai im Jahr 2021.

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